Oldenburg, 15. März 2016. EWE hat im Jahr 2015 sein operatives Geschäft stabilisiert und auch dank wirksamer Effizienzmaßnahmen ein Operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (OEBIT) auf Vorjahresniveau erzielt: Laut vorläufiger Zahlen liegt dieses bei 428,1 Mio. Euro (Vorjahr: 427,5 Mio. Euro) und damit im Rahmen der für das Geschäftsjahr erstellten Prognose. Die Umsatzerlöse gingen vor allem infolge sinkender Stromabsatzmengen und fallender Strombörsenpreise auf 7,82 Mrd. Euro (8,13 Mrd. Euro) leicht zurück. Auf das Konzernperiodenergebnis in Höhe von -9,4 Mio. Euro (146,3 Mio. Euro) drückten hauptsächlich Wertminderungen im Bereich der konventionellen Erzeugung und Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen.
„Wir konnten ein stabiles operatives Ergebnis erwirtschaften, obwohl wir im zurückliegenden Geschäftsjahr ein negatives Beteiligungsergebnis von VNG verkraften mussten. Unsere Gesellschaften haben sich also in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld gut geschlagen“, erläutert Matthias Brückmann, Vorstandsvorsitzender der EWE AG. Zur Stabilisierung hätten unter anderem konsequente Effizienzmaßnahmen sowie ein leichter Witterungseffekt mit im Vergleich zum Vorjahr verbessertem Erdgasabsatz und höheren Netzdurchleitungsmengen beigetragen. Dennoch führten Sondereffekte dazu, dass EWE das Geschäftsjahr 2015 mit einem leichten Minus abschloss. Unter anderem musste EWE Wertminderungen auf den konventionellen swb-Kraftwerkspark, auf Fernwärmekonzessionen und wegen des schwachen Branchenumfelds auch auf Firmenwerte hinnehmen. Zudem wurden Rückstellungen für die Restrukturierung des Konzerns gebildet, die auch eine Stellenreduzierung beinhaltet. Hinzu kamen höhere Ertragsteuern im Vergleich zum Vorjahr.
Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Konzern sank im Vergleich zum Vorjahr um 299 auf 8.855 Mitarbeiter. Der wesentliche Grund für diesen Rückgang liegt in der Veräußerung von Beteiligungen im IT-Bereich zum Ende des Geschäftsjahres 2014.
Neue Segmenteinteilung
Für das Geschäftsjahr 2015 berichtet EWE erstmals in neuer Segmentstruktur. Dabei werden die Aktivitäten der swb-Gruppe und die Auslandsaktivitäten von EWE in eigenständigen Segmenten dargestellt.
Segment Erneuerbare, Netze und Gasspeicher
Im Segment Erneuerbare, Netze und Gasspeicher stieg der konzernexterne Umsatz um 7,1 Prozent auf 1.951,8 Mio. Euro (1.823,2). Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus höheren durchgeleiteten Mengen regenerativ erzeugter Energie. Zudem schlug das erste vollständige Betriebsjahr des Offshore-Windparks RIFFGAT positiv zu Buche. Das Operative EBIT stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent auf 314,4 Mio. Euro (312,1).
Segment Vertrieb, Dienstleistungen und Handel
Der konzernexterne Umsatz im Segment Vertrieb, Dienstleistungen und Handel sank infolge rückläufiger Stromerlöse um 6,3 Prozent auf 4.053,4 Mio. Euro (4.326,3). Das Operative EBIT im Segment stieg im Vergleich zum stark belasteten Vorjahresergebnis (18,7 Mio. Euro) deutlich auf 80,4 Mio. Euro an.
Segment Ausland
Das Auslandsgeschäft von EWE in der Türkei und in Polen hat im Geschäftsjahr 2015 einen konzernexternen Umsatz in Höhe von 759,4 Mio. Euro (773,0 Mio. Euro) generiert – das sind 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Operative EBIT des Segments konnte hingegen um 37,5 Prozent auf 25,3 Mio. Euro deutlich gesteigert werden (18,4 Mio. Euro). Das Ergebnisplus resultiert insbesondere aus günstigeren Gasbezugskonditionen.
Segment swb
Die swb-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2015 ein Umsatzminus von 12,9 Prozent auf 1.052,1 Mio. Euro (1.208,3 Mio. Euro) hinnehmen müssen. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus einer geringeren Stromvermarktung aus konventionellen Kraftwerken. Das Operative EBIT konnte hingegen gegenüber einem vergleichsweise niedrigen Vorjahresergebnis auf 90,3 Mio. Euro verbessert werden (40,2 Mio. Euro).
Ausblick 2016
EWE erwartet für das Geschäftsjahr 2016 insbesondere im Bereich der konventionellen Erzeugung weiterhin eine schwierige Marktsituation und darüber hinaus einen unverändert dynamischen Wettbewerb beim Vertrieb von Energie und Telekommunikation. Sofern negative Witterungseffekte und andere nicht vorhersehbare Entwicklungen ausbleiben, rechnet EWE für das laufende Geschäftsjahr mit einem operativen Ergebnis mindestens auf dem Niveau von 2015.
Termin
Die Bilanzpressekonferenz findet am Mittwoch, 27. April 2016 in Oldenburg statt.
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2015 | 2014 | Veränderung |
Konzern | |||
Umsatz | 7.819,3 Mio. € |
8.134,2 Mio. € |
-3,9 % |
Operatives EBIT |
428,1 Mio. € |
427,5 Mio. € | +0,1 % |
Periodenergebnis |
-9,4 Mio. € |
146,3 Mio. € |
-106,4 % |
Mitarbeiter Ø |
8.855 |
9.154 |
-299 |
Erneuerbare, Netze und Gasspeicher | |||
Umsatz |
1.951,8 Mio. € |
1.823,2 Mio. € |
+7,1 % |
Operatives EBIT |
314,4 Mio. € | 312,1 Mio. € |
+0,7 % |
Vertrieb, Dienstleistungen und Handel | |||
Umsatz |
4.053,4 Mio. € |
4.326,3 Mio. € |
-6,3 % |
Operatives EBIT |
80,4 Mio. € |
18,7 Mio. € |
+329,9 % |
Ausland | |||
Umsatz | 759,4 Mio. € |
773,0 Mio. € | -1,8 % |
Operatives EBIT |
25,3 Mio. € |
18,4 Mio. € |
+37,5 % |
swb | |||
Umsatz | 1.052,1 Mio. € | 1.208,3 Mio. € | -12,9 % |
Operatives EBIT |
90,3 Mio. € | 40,2 Mio. € | +124,6 % |
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich die in der Tabelle aufgeführten Konzernkennzahlen nicht unmittelbar aus den Kennzahlen der operativen Segmente ergeben, sondern auch Effekte aus dem Konzern-Zentralbereich und der Konsolidierung enthalten sind.