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Windenergie – Chancen und Herausforderungen

Windenergie leistet heute einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und wird dank des schnellen technischen Fortschritts in Deutschland immer weiterentwickelt. Schon über 15 % des Stroms wird in Deutschland mithilfe von Windenergie erzeugt.

Bei der Erzeugung von Strom mit Windkraft wird kein CO2 ausgestoßen, welches sich negativ auf die Umwelt auswirkt. Aus diesem Grund gibt es im Hinblick auf den Klimaschutz viele Befürworter der Windenergie. Die Windkraftanlagen sind jedoch teuer, laut und können nicht überall erbaut werden. Erfahren Sie hier kompakt, welche Vor- und Nachteile Windkraft mit sich bringt und wie sie als Energie für die Zukunft genutzt werden kann.

Vorteile von Windenergie

Windenergie ist eine der tragenden Säulen unter den erneuerbaren Energien

Windenergie ist überall verfügbar

Windenergie gehört zusammen mit Wasserkraft, Geothermie, Biomasse und Sonnenkraft zu den erneuerbaren Energien. Der Grund dafür ist, dass Wind überall kostenlos zur Verfügung steht. Für die Erzeugung von Strom werden keine Rohstoffe benötigt, die aus dem Ausland importiert oder abgebaut werden müssen. Bei der Windenergie wird sich die Sonnenstrahlung zunutze gemacht, die für Temperaturunterschiede in der Luft sorgt. Mithilfe von Wind werden diese Unterschiede ausgeglichen. Das heißt, solange die Sonne scheint und es zu Temperaturunterschieden kommt, können wir Wind als Energiequelle nutzen. Wie die Gewinnung von Windenergie funktioniert, haben wir hier zusammengefasst.

Der Ausbau der Windenergie schafft eine Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Dies ist aktuell wichtiger denn je

Windenergie macht unabhängig

Wie bereits erwähnt, müssen für die Herstellung von Windenergie im Gegensatz zu den fossilen Brennstoffen keine Rohstoffe importiert werden. Das macht Windenergie besonders für rohstoffarme Länder attraktiv. Bei der Energiegewinnung mithilfe von Erdöl muss dieses zuerst aus Ländern wie Russland oder den USA importiert werden. Dabei fallen unter anderem hohe Transportkosten an. Auch bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit hilft ein hoher Grad an erneuerbaren Energien. So werden beispielsweise kriegerische Handlungen nicht durch den Erwerb fossiler Energieträger finanziert. Bei dem Transport mit einem Öltanker auf dem Meer kann es darüber hinaus passieren, dass beim Kentern Öl austritt und sich im Meer verteilt. Dies hat fatale Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt. Wind hingegen hat seine Transportwege bereits hinter sich.

Windenergie schafft Arbeitsplätze

Nicht nur der Bau von Windenergieanlagen schafft Arbeitsplätze, sondern auch die Instandhaltung und die Forschung. EWE beschäftigt derzeit mehr als 9.000 Mitarbeitende. Mit der Aloys Wobben Stiftung gemeinsam wurde die Alterric GmbH gegründet, die zu den größten Grünstromerzeugern Europas gehört. Zurzeit beschäftigt die Alterric GmbH ungefähr 300 Mitarbeitende weltweit, darunter zum Beispiel naturfachliche Experten, Windparkplaner und viele mehr. Die Berufsfelder rund um Windenergie sind vielfältig, sodass 2018 über 120.000 Menschen in der Windbranche beschäftigt waren. Durch ein konsequentes Ausbauen und Fördern erneuerbarer Energien können viele weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. So gewinnen Klimaschutz und Wirtschaft zusammen - Hand in Hand für eine klimaneutrale Energiewende.

Säulendiagramm zur Anzahl der Beschäftigen in der Windbranche bis 2019

Durch Bürgerbeteiligungen kann die Akzeptanz bei vielen Bürgerinnen und Bürgern deutlich erhöht werden

Windkraftanlagen sind effizient und sauber

Windräder, die zur Erzeugung von Energie genutzt werden, sind im Gegensatz zu Kohlekraftwerken oder anderen Energieanlagen eine saubere Energiequelle. Bei der Energieherstellung werden keine Rohstoffe verbrannt oder genutzt, die CO2 ausstoßen und sich nicht wieder regenerieren können.

Darüber hinaus sind solche Anlagen sehr effizient und haben nach wenigen Monaten schon mehr Energie erzeugt, als für den Bau und den Betrieb nötig waren. Meist ist dies nach sieben Monaten der Fall. Bei Energieanlagen mit fossilen Brennstoffen kann dieser Zustand nicht erreicht werden, da sie immer mehr Rohstoffe für die Energiegewinnung brauchen. Von sauberen Energien kann hier logischerweise nicht gesprochen werden - man denke an Kohle- oder Atomkraftwerke. Daher sollte auch an einem Atomausstieg festgehalten werden.

Übrigens: Wenn ein Windrad erbaut wird, können Gemeinden, auf deren Flächen die Anlagen gebaut wurden, Pacht einnehmen. Auch normale Bürger und Bürgerinnen können sich an den Windkraftanlagen beteiligen. Somit profitieren viele Menschen von den Windparks. Erfahre hier, wie eine Windkraftanlage funktioniert.

 

Nachteile von Windenergie

Windenergie ist nicht konstant verfügbar und schwer speicherbar

Windkraft ist keine verlässliche Energiequelle, da viel Wind nötig ist, um Energie zu erzeugen. Bei geringer Windstärke oder gar Windstille muss zusätzlich auf andere Energiequellen gesetzt werden. Das ist ein großer Nachteil, der bei der Stromerzeugung mithilfe von Wind beachtet werden muss. Auch bei Sonnenenergie ist diese Herausforderung zu bedenken.

Im Gegensatz zu anderen Energieformen ist Windenergie zudem schwer speicherbar. Auch hier kann auf Stromspeicher gesetzt werden, diese nehmen dann jedoch viel Platz ein -  dabei sprechen wir von mehreren großen Schiffscontainern. Außerdem können die Anlagen nur kleine Städte mit Strom versorgen. Für die Nutzung von Windenergie müsste im Vergleich mit der Leistung von anderen Kraftwerken eine Vielzahl von Windparks erbaut werden, für dann eben wieder mehr Stellfläche benötigt wird.

Das Erreichen eines hohen Wirkungsgrads bestimmt den Standort der Anlagen

Windkraftanlagen sind teuer und laut

Der Standort der Windkraftanlagen entscheidet darüber, wie effizient die Stromerzeugung ist. Die idealen Voraussetzungen bieten Orte mit hoher Windstärke. Dies ist besonders auf freien Flächen sowie in den Bergen und auf dem Meer der Fall. Stehen Windräder in den Bergen, können sie jedoch unter anderem das idyllische Landschaftsbild zerstören. In der Nähe von Wohngebieten können Windräder nicht gebaut werden, da sie zu laut sind und einen Schatten werfen. Der Bau von Windparks vor der Küste – sogenannten OffShore-Windparks – ist demgegenüber mit noch mehr Aufwand verbunden und teurer als die Anlagen an Land, obwohl sie effizienter bei der Stromerzeugung sind. Die Planung eines Windradbaus ist somit mit vielen Genehmigungen und Ausgleichsmaßnahmen verbunden. Auch die genannten Genehmigungen verzögern den Ausbau von Windenergie ungemein.

Von Windkraftanlagen sterben Vögel

Oft wird bei der Diskussion um Windenergieanlagen das Sterben von Vögeln durch die großen Rotorblätter als Herausforderung angebracht. Bei der Planung des Baus wird dieser Faktor jedoch besonders stark berücksichtigt, sodass das Risiko gering ist. So dürfen Windparks nicht in der Nähe von Naturschutzgebieten gebaut werden. Ein gewisses Restrisiko bleibt dennoch bestehen.

Vorteile im Überblick
  • Kostenlos und überall verfügbar
  • Nachhaltig und sauber
  • Schaffung von Arbeitsplätzen in diversen Berufsfeldern
  • Energieeffizient
  • Kein Import oder Anbau von Rohstoffen nötig
  • Unabhängigkeit
 
Nachteile im Überblick
  • Windenergie ist nicht immer verfügbar
  • Windenergie ist schwer speicherbar
  • Windkraftanlagen verursachen Lärm
  • Windkraftanlagen beeinflussen das Landschaftsbild
  • Ggf. Einfluss auf Tier- und Umwelt

Windenergie als Energie für die Zukunft

Windenergie ist ein zentraler Baustein in der Energie- und Klimapolitik, da bei der Stromerzeugung kein CO2 ausgestoßen wird und keine Energieträger importiert werden müssen. Gerade für das Ziel der Energiewende und der Abkehr von fossilen Brennstoffen ist Windenergie zusammen mit den anderen Formen von erneuerbaren Energien wichtig. Viele alte Anlagen werden bereits durch neuere ersetzt, die effizient Strom erzeugen. Dies nennt man Repowering. Das Gelingen der Energiewende kann aber nicht nur mit viel Energie aus Wind gelingen. Dafür braucht es viele unterschiedliche Lösungen, die gemeinsam eine nachhaltige und zuverlässige Energieversorgung gewährleisten.

Infografik zur Struktur der deutschen Stromerzeugung BDEW; ZSW; AGEB; Statistisches Bundesamt; ID 171368
Anteil Erneuerbarer Energieträger an der Bruttostromerzeugung in Deutschland in den Jahren 2020 und 2021

In Deutschland ist Windkraft auf Platz 1 der erneuerbaren Energien und machte 2021 insgesamt 15 % der deutschen Stromversorgung aus. Zwar besitzt Deutschland schon viele Windkraftanlagen. Um ganze Städte mit Strom zu versorgen, muss die Windkraft jedoch weiter ausgebaut werden. Besonders die Offshore-Anlagen sollten weiter vorangetrieben werden, da hier konstant mit starkem Wind zu rechnen ist. Diese Entwicklung und die vermehrte Nutzung von Offshore-Anlagen würden auch zur Verbesserung des Landschaftsbildes beitragen.

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