Die Transformation der Wärmeversorgung in Erkner macht einen weiteren großen Schritt: Die zweite großtechnische Wärmepumpe für das innovative Wärmeerzeugungssystem wurde am Dienstagvormittag geliefert. Mit ihr ist die neue grüne Heiztechnik vollständig vor Ort und bereit für die Installation. Im Herbst startet die EWE-Tochter TEWE in Erkner die klimafreundliche Fernwärmeproduktion – ein wichtiger Meilenstein für die Wärmewende in der Region.
„Mit der nun vollständigen Anlagentechnik setzen wir unser Ziel in die Tat um, die Fernwärmeversorgung in Erkner effizienter, klimafreundlicher und zukunftsfest zu gestalten“, erklärt Andreas Saadhoff, Geschäftsführer der EWE-Tochter TEWE. „Sobald die Wärmepumpen betriebsbereit sind, beginnen wir mit der Erzeugung grüner Fernwärme, direkt hier im Heizhaus in Erkner Mitte.“
Kombiniertes System für maximale Effizienz
Das neue Erzeugungssystem besteht aus einem Biomethan-Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Grundlastversorgung und einem zweiteiligen Wärmepumpensystem. Bereits im vergangenen Herbst wurde das BHKW geliefert, das künftig mit einer elektrischen Leistung von 360 Kilowatt und einer Wärmeleistung von 400 Kilowatt aus Biomethan gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Der dabei erzeugte Grünstrom treibt wiederum das 530-Kilowatt-Wärmepumpensystem an. Die intelligente, lokale Sektorenkopplung sorgt auch dafür, dass das Stromnetz nicht zusätzlich belastet wird.
Die Wärmepumpentechnik kombiniert je eine Luft-Wasser- und eine Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Während die Luft-Wasser-Wärmepumpe bereits vor Ort ist, ergänzt die nun gelieferte zweite Anlage das System. Gemeinsam ermöglichen sie die schrittweise Erhitzung des Heizwassers bis auf 80 Grad Celsius – versorgt aus Umweltwärme und unterstützt durch einen Wärmespeicher. Beide Wärmepumpen werden mit natürlichen Kältemittel betrieben.
Mehr als 50 Prozent erneuerbare Energie im Netz
Mit Inbetriebnahme des Systems steigt der Anteil erneuerbarer Energien im Fernwärmenetz Erkner von null auf über 50 Prozent. Bislang wurde die Wärme im Heizhaus Mitte ausschließlich mit Erdgaskesseln erzeugt – künftig übernimmt ein effizientes System aus Wärmepumpen und Biomethan-BHKW die Versorgung. Zu den größten Kunden zählen die Stadt Erkner, das Bildungszentrum sowie die Wohnungsgesellschaft Erkner. Die grüne Fernwärme wird künftig zuverlässig und klimafreundlich Wohnungen, öffentliche Einrichtungen und Bildungsräume versorgen.
Auch die beiden weiteren Energiezentralen in Erkner, die ebenfalls von TEWE betrieben werden und derzeit noch mit Erdgaskesseln arbeiten, sollen im Sinne einer klimafreundlichen Wärmeversorgung schrittweise umgebaut werden. Konkrete Planungen und technische Konzepte werden derzeit erarbeitet.
Förderung für klimafreundliche Wärmeversorgung
Das Projekt in Erkner Mitte wird durch Mittel der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze unterstützt. Rund 2,4 Millionen Euro investiert TEWE in den Umbau der Wärmeversorgung, davon rund 600.000 Euro aus Fördermitteln. Die Planung und Baubegleitung übernimmt EWE als Gesellschafter der TEWE. Auch bei der Umsetzung setzt das Unternehmen bewusst auf regionale Partner.
Ein Modell für die Wärmewende
„Erkner zeigt, wie die Wärmewende in der Fläche gelingen kann – technologieoffen, effizient und mit starken lokalen Partnern“, so Andreas Saadhoff. „Wir freuen uns, dass wir nun in die Betriebsphase starten können und gemeinsam mit der Stadt und unseren Kundinnen und Kunden einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“
Zahlen, Daten, Fakten im Überblick:
- 50 % erneuerbar: Der Anteil grüner Energie in den drei TEWE-Fernwärmenetzen in Erkner steigt von 0 auf über 50 Prozent.
- 530 kW Leistung: Zwei Großwärmepumpen mit umweltfreundlichem Kältemittel heizen künftig mit Umweltwärme.
- BHKW mit Biomethan: Das Blockheizkraftwerk erzeugt 360 kW Strom und 400 kW Wärme aus grünem Gas.
- Eigener Grünstrom: Die Wärmepumpen werden mit Strom aus dem eigenen BHKW betrieben – das entlastet das Stromnetz.
- 2,4 Mio. Euro Investition: Davon rund 600.000 Euro durch Bundesförderung für effiziente Wärmenetze.
- Start im Herbst: Nach der Installation geht das neue Erzeugungssystem im Heizhaus Erkner Mitte in Betrieb.
- Schrittweiser Umbau: Auch die zwei weiteren Energiezentralen in Erkner sollen auf klimafreundliche Technik umgestellt werden – Planung läuft.