EWE startet in den kommenden Wochen mit dem Austausch der Übergabestationen in rund 160 Gebäuden im Fernwärmegebiet Oldenburg-Ohmstede. Über das Netz werden Ein- und Mehrfamilienhäuser, ein Seniorenheim sowie kleinere Gewerbebetriebe versorgt. Die Maßnahme ist der erste sichtbare Schritt eines umfassenden Modernisierungsprozesses, mit dem EWE die Wärmeversorgung im Wohn- und Geschäftsquartier perspektivisch klimafreundlich aufstellt.
Was sich für die Menschen ändert
Die neuen Übergabestationen arbeiten effizienter, sind kleiner und leiser – ein spürbarer Qualitätsgewinn für alle angeschlossenen Nutzerinnen und Nutzer.
Der Oldenburger Installationsbetrieb Eismann nimmt Kontakt mit den Haushalten auf und führt die Austauscharbeiten sukzessive durch. Die Wärmeversorgung bleibt während der Arbeiten durchgehend gewährleistet. Zusätzliche Kosten entstehen dabei nicht.
„Mit dem Austausch der Übergabestationen beginnt für Ohmstede ein sichtbarer Schritt in Richtung klimafreundliche Wärmeversorgung. Wir setzen dabei bewusst auf erprobte Technik und eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnern. Das sorgt für Verlässlichkeit im Projekt und für eine auch in Zukunft sichere Wärmeversorgung für unsere Kundinnen und Kunden,“ sagt EWE-Projektleiterin Annika Hoffmann.
Moderner Umbau – bewährtes Konzept: Blaupause kommt aus Erkner
Die Modernisierung in Ohmstede orientiert sich an einem bereits umgesetzten Projekt in Erkner bei Berlin. Dort betreibt die EWE-Tochter TEWE seit September 2025 ein neues Heizhaus, das mit zwei großtechnischen Wärmepumpen, Wärmespeicher und einem Blockheizkraftwerk eine zuverlässige und klimafreundliche Wärmeversorgung ermöglicht. Die Erfahrungen aus Erkner fließen nun direkt in den Umbau in Oldenburg ein – ein erprobtes Modell für die schrittweise Wärmewende in der Region und ein wichtiger Erfahrungsbaustein für weitere Netze.
Wichtiger Meilenstein für klimafreundliche Wärme in Oldenburg
Parallel bereitet EWE die umfassende Modernisierung der Heizzentrale in der Clausewitzstraße vor. Sie soll künftig klimafreundliche Wärme erzeugen und perspektivisch zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Kern des neuen Systems wird eine große Luft-Wasser-Wärmepumpe sein, ergänzt durch einen neuen Wärmespeicher sowie drei bestehende Blockheizkraftwerke, die in der Heizperiode zusätzliche Wärme und zugleich Strom erzeugen. An sehr kalten Tagen kann ein vorhandener Erdgaskessel ergänzend genutzt werden. Mit dem kombinierten System wird EWE die CO₂-Emissionen nach aktueller Planung etwa halbieren.
Die Gesamtinvestition für den Umbau beträgt rund 2,5 Millionen Euro. 40 Prozent davon werden über die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) finanziert. Umgesetzt wird das Projekt überwiegend mit regionalen Partnern, darunter der Oldenburger Fachbetrieb Eismann, der auch den Austausch der Übergabestationen übernimmt.
Schritt für Schritt bis zur Inbetriebnahme
Der Umbau der Heizzentrale befindet sich derzeit in der Detailplanung. Die Bauarbeiten starten, sobald die erforderliche Genehmigung vorliegt – nach aktuellem Stand noch in diesem Jahr. Die vollständige Inbetriebnahme des neuen Systems ist im Laufe des Jahres 2026 vorgesehen.
Einordnung in die EWE-Wärmestrategie
Ohmstede zählt zu den ersten Standorten, an denen EWE seine Fernwärmeerzeugung konkret transformiert. Insgesamt betreibt EWE über 30 Wärmenetze in Nordwestdeutschland sowie in Brandenburg und auf Rügen. Die Netze werden im Rahmen einer übergeordneten Transformationsstrategie schrittweise auf eine zukunftsfähige, klimafreundliche Versorgung ausgerichtet. Dies steht im Einklang mit der Kommunalen Wärmeplanung der Städte und Gemeinden.
Zahlen, Daten, Fakten zum Wärmegebiet Oldenburg-Ohmstede
- Wärmenetz: rund 4 km Länge mit etwa 160 angeschlossenen Häusern
- Heizzentrale: seit 1999 in Betrieb
- Neue Anlagentechnik: Großwärmepumpe (330 kW) mit umweltfreundlichem Kältemittel zur Nutzung von Umweltwärme
- Betriebsstunden: geplant sind 6.500 bis 7.000 Betriebsstunden pro Jahr
- Systemaufbau: Kombination aus Wärmepumpe, Wärmespeicher, Power-to-Heat-Modul sowie drei bestehenden Blockheizkraftwerken
- Leistung der Blockheizkraftwerke: ca. 150 kW Strom und 300 kW Wärme
- Anteil Erneuerbare: Einspeisung grüner Wärme steigt im Netz Clausewitzstraße von 0 auf knapp 50 Prozent
- Investition: insgesamt rund 2,5 Mio. Euro; davon ca. 950.000 Euro aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)
- Regionale Umsetzung: Zusammenarbeit mit Partnern aus der Region, u. a. der Firma Eismann
- Zielsetzung: deutliche CO₂-Reduktion und perspektivisch 100 Prozent erneuerbare Wärme
- Ausblick: Der schrittweise Umbau geht weiter – als Nächstes steht die Transformation des EWE-Fernwärmenetzes Krusenbusch an. Der zweite Teil der BEW-geförderten Transformationsstudie befindet sich in der Erstellung.