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15.02.2024 - EWE AG

Grünes Licht aus Brüssel für Grundstein der Europäischen Wasserstoffinfrastruktur

• EU-Kommission genehmigt Förderung des europäischen Projekts „Hy2Infra“ zum Aufbau einer initialen Wasserstoffinfrastruktur
• EWE mit dem vierteiligen Projekt „Clean Hydrogen Coastline“ beteiligt
• Emden, Teilprojekt 1: Aufbau einer 320-Megawatt-Wasserstoffproduktion im Kraftwerksmaßstab
• Bremen, Teilprojekt 2: 50-Megawatt-Wasserstofferzeugung für klimaneutrale Stahlproduktion
• Huntorf, Teilprojekt 3: Umbau eines Erdgasspeichers für Wasserstoffspeicherung
• Weser-Ems-Region, Teilprojekt 4: Bau einer Wasserstoffpipeline für den Transport von grünem Wasserstoff

Oldenburg, 15. Februar 2024. Die Europäische Kommission hat heute die Genehmigung für die nationale Förderung von 33 europäischen Wasserstoffprojekten in der Infrastruktur-Welle Hy2Infra bekannt gegeben. Mit dabei ist auch das EWE-Vorhaben „Clean Hydrogen Coastline“. Mit dem Großprojekt hatte sich EWE im Februar 2021 im Rahmen des europäischen IPCEI-Programmes (Important Project of Common European Interest) für eine Förderung beworben und im Mai 2021 die zweite Stufe des Verfahrens erreicht. Die IPCEI-Vorhaben dürfen nun auf Basis dieser Genehmigung staatlich gefördert werden.

Mit dem vierteiligen Projekt „Clean Hydrogen Coastline“ beabsichtigt EWE gemeinsam mit Partnern den Aufbau einer norddeutschen Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Aufbau der systemdienlichen Erzeugung, über die Speicherung und den Transport bis hin zur sektorübergreifenden Nutzung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab. „Ich freue mich, dass das Warten auf die europäische Fördergenehmigung ein Ende hat. Wir sind damit einen wichtigen Schritt in Richtung Umsetzung unseres Wasserstoffprojektes gekommen. Jetzt hoffe ich, dass wir eine baldige Fördermittelzusage vom Bund bekommen, damit wir eine gute Grundlage für die finale Investitionsentscheidung in unseren Gremien haben“, sagt EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler.

800-Millionen-Euro-Investition in die grüne Zukunft

Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ist für EWE ein zwingend notwendiger Schritt hin zu einem nachhaltigen und klimaschonenden Energiesystem. „Nur mit dem Energieträger Wasserstoff kann die Energiewende technisch und kommerziell gelingen. Durch die Umwandlung der fluktuierenden erneuerbaren Energien in Wasserstoff schaffen wir die Möglichkeit, grüne Energie jederzeit bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Wasserstoff ist damit eine unverzichtbare Komponente, um gesteckte Klimaziele zu erreichen und um die drei Sektoren Energie, Mobilität und Industrie zu koppeln“, erklärt Stefan Dohler, „denn Fakt ist, es wird keine ‚All Electric‘-Welt geben. Sie wäre nicht bezahlbar. Daher braucht es grüne Moleküle.“

Für das „Clean Hydrogen Coastline“-Projekt plant EWE nach aktuellem Stand mit Investitionen in Höhe von mehr als 800 Millionen Euro. EWE-Chef Stefan Dohler: „Mit der beihilferechtlichen EU-Fördergenehmigung und der bereits avisierten nationalen Förderung steht jetzt der Rahmen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Nordwesten. Er ist ein zwingend notwendiger Schritt für das Gelingen einer klimaneutralen Energiezukunft. Wasserstoff hat das Potenzial, Wohlstand und Klimaschutz für zukünftige Generationen zu ermöglichen. Und das steht im Fokus unseres Handelns.“

Erzeugung, Transport, Speicherung und Anwendung von grünem Wasserstoff zusammengedacht

Mit dem Vorhaben „Clean Hydrogen Coastline“ beabsichtigt EWE in einer ersten Phase 370 Megawatt Erzeugungskapazität mit entsprechender Speicherung von grünem Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen zielgerichtet ins Energiesystem zu integrieren. Der zum Beispiel durch Offshore-Strom erzeugte Wasserstoff soll unter anderem für die klimaneutrale Stahlerzeugung, die Chemieindustrie und auch Kraftwerke eingesetzt werden. Außerdem kann mit „Clean Hydrogen Coastline“ die Grundlage geschaffen werden, um wasserstoffbetriebene Busse, Züge und Nutzfahrzeuge in Betrieb zu bringen. Die Optimierung der Gasnetze für den Transport von Wasserstoff im Nordwesten würde eine Verbindung für das grüne Gas zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark ermöglichen.

Clean Hydrogen Coastline: Vier Teilprojekte im Überblick

  •  Im Teilprojekt 1 „Clean Hydrogen Coastline – Elektrolyse Ostfriesland“ will EWE im Ostfriesischen Emden eine 320-Megawatt-Elektrolyseanlage bauen. Damit will der Energiedienstleister erstmalig ein Projekt im marktrelevanten Maßstab für eine künftige Wasserstoffwertschöpfung realisieren. Je nach Zeitpunkt der Fördermittelübergabe und Investitionsentscheidung durch EWE könnte in Emden bereits in vier Jahren Wasserstoff aus erneuerbaren Energien systemdienlich erzeugt werden.
  • Im Teilprojekt 2 „Clean Hydrogen Coastline – Elektrolyse Bremen“ will EWE in der Hansestadt Bremen eine 50-Megawatt-Elektrolyseanlage zur grünen Wasserstofferzeugung bauen. Nutzen will EWE den grünen, in Emden und Bremen produzierten Wasserstoff unter anderem für die klimaneutrale Stahlproduktion. Geplant ist dies beispielsweise am Bremer Standort von ArcelorMittal, bei der Salzgitter AG und in der Georgsmarienhütte.
  • Im dritten Teilprojekt „Clean Hydrogen Coastline – Speicher Huntorf“ plant EWE die Anbindung der Wasserstoffinfrastruktur an seinen Kavernenspeicher in Huntorf. Ziel ist es, einen von sieben großen, unterirdischen Hohlräumen, die derzeit für die Erdgasspeicherung genutzt werden, umzurüsten und obertägige Anlagen zu errichten, um Wasserstoff zu speichern. Dadurch kann das grüne Gas zur Verfügung stehen, vor allem dann, wenn es gebraucht wird. Die großskalige Wasserstoffspeicherung verbessert damit auch die Versorgungsicherheit für die Wasserstoffnutzer. Den Nachweis, dass Wasserstoff sicher in Salzkavernen gelagert werden kann, erbringt EWE gerade im Rahmen eines Forschungsvorhabens an seinem Gasspeicherstandort in Rüdersdorf bei Berlin.
  • Teilprojekt 4 „Clean Hydrogen Coastline – H2-Pipeline-Infrastruktur Nordwest“ hat das Ziel, die Gasinfrastruktur für Wasserstoff im Nordwesten zu optimieren. Durch den Bau und die Umstellung von mehreren Pipeline-Abschnitten stellt EWE den Anschluss an das zukünftige europaweite Wasserstofftransportnetz her. Dieser Anschluss würde eine Verbindung der Wasserstofferzeugungsanlagen, des Wasserstoffspeichers und der Nutzer, wie beispielsweise ArcelorMittal, über das deutsche Wasserstoffkernnetz und den sogenannten European Hydrogen Backbone schaffen.
Ansprechpartner
Foto von Pressesprecherin Nadine Auras
Nadine Auras Pressesprecherin

+49-3341-382-103 nadine.auras@ewe.de

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