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06.12.2019 - EWE AG

Ein halbes Jahrhundert Fernwärmeversorgung in Eberswalde

Prinzip der Fernwärmeversorgung auch heute noch modern und zukunftsorientiert

Eberswalde, 6. Dezember 2019. Rund 30 Gäste aus Lokalpolitik und Wirtschaft sind heute ins EWE-Heizhaus in Eberswalde Nordend gekommen, um gemeinsam mit Vertretern des regionalen Energiedienstleisters EWE und Kollegen der Anfangsjahre auf 50 Jahre Fernwärme und die Zukunft der Wärmeversorgung in Eberswalde zu blicken.

EWE-Generalbevollmächtigter Dr. Ulrich Müller machte gleich zu Beginn der Jubiläumsveranstaltung deutlich, dass das Prinzip der Fernwärmeversorgung auch nach einem halben Jahrhundert noch modern und zukunftsorientiert ist. „Mit der hocheffizienten Kopplung der Strom- und Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken setzen wir seit vielen Jahren auf eine Energieversorgung in Quartieren, die ressourcenschonend, leistungsstark und zuverlässig ist.“ Dank dieser Kraft-Wärme-Kopplung ließe sich der eingesetzte Brennstoff effizienter nutzen und der Wirkungsgrad konventioneller Heizkraftwerke auf bis zu 90 Prozent steigern. Damit leiste EWE einen erheblichen Beitrag zur Vermeidung von CO2 und zum Klimaschutz.

Landrat Daniel Kurth würdigte das Engagement des Energiedienstleisters: „Auch der Landkreis ist mit den Kreiswerken Barnim selbst in der Energie- und Kreislaufwirtschaft aktiv und setzt seine Null-Emissions-Strategie um. Nachhaltige Wärmeversorgung ist ein zentrales und gesamtgesellschaftliches Zukunftsthema, bei dem wir viele leistungsstarke und zielstrebige Akteure mit guten Ideen brauchen. Gerade im Bereich der Wärmewende ist es notwendig, dass alle Akteure der Privatwirtschaft und kommunale Unternehmen an einem Strang ziehen, um eine möglichst nachhaltige Energie- und Wärmeversorgung in Zukunft zu garantieren.

Wie überall begann die Geschichte der Fernwärmeversorgung auch in Eberswalde mit dem Bau von Wohnungen im Rahmen des Wohnungsbauprogramms der DDR. Was 1969 mit den ersten Heizwerken und einer Anschlussleistung von knapp 10 Megawatt (MW) begann, ist in den letzten 50 Jahren zu einem wichtigen Baustein der Eberswalder Energieversorgung gewachsen. Die Fernwärmeversorgung löste die alten Kohleöfen ab, Asche, Ruß und Staub wurden verbannt. 1990 übernahmen die Stadtwerke Eberswalde die Fernwärmeversorgung, 20 Jahre später der regionale Energiedienstleister EWE.

Heute betreibt EWE in Eberswalde vier Heizkraftwerke. In den Gebäuden arbeiten neben modernen Erdgas-Heizkesseln mit modernen und sparsamen Brennern vier Blockheizkraftwerke (BHKW), die zum Teil mit Bioerdgas angetrieben werden. Insgesamt haben die Wärmeerzeugungsanlagen 50 MW thermische und 4 MW elektrische Leistung. „Wir beliefern in Eberswalde mehr als 8.000 Wohnungen sowie Schulen, Kitas, öffentlichen und private Einrichtungen, Unternehmen und das Gropius Krankenhaus mit jährlich 60 Millionen kWh Fernwärme“, berichtet Dr. Ulrich Müller.

Über ein 35 Kilometer langes Fernwärmenetz versorgt EWE in Eberswalde die Stadtteile Brandenburgisches Viertel, Leibnitz-Viertel, Nordend und Finow mit CO2-sparender Fernwärme. Über 60 Prozent dieser Wärme entsteht derzeit in den vier hocheffizienten BHKW. Der erzeugte Strom aus den BHKW wird direkt ins öffentliche Stromnetz gespeist, die Wärme läuft durch große isolierte, überwiegend unterirdisch verlegte Rohre zu den Verbrauchern. Dort überträgt ein Wärmetauscher die Wärme auf das Wasser im Heizsystem oder das Warmwasser, das beispielsweise zum Duschen benötigt wird. Das wieder erkaltete Wasser fließt durch eine zweite Leitung zurück zum Heizkraftwerk, wo es erneut erhitzt wird. Damit schließt sich der Kreislauf.

Für EWE sei Fernwärme, vor allem aus Kraft-Wärme-Kopplung, eine zukunftsfähige und klimaschonende Wärmeversorgung und eine Brückentechnologie auf dem Weg zur Energiewende. „Wir modernisieren daher nach und nach unsere Heizkraftwerke um sie auf den neuesten technischen Stand zu bringen“, so Dr. Ulrich Müller. In Eberswalde errichte EWE gerade ein weiteres BHKW. Zudem plane EWE einen weiteren Baustein auf dem Weg zu einer überwiegend klimaneutralen Energieversorgung: Auf dem Gelände einer Industriebrache am Knotenpunkt des EWE-Wärmenetzes in der Eberswalder Innenstadt soll eine Solarthermie-Anlage zukünftig den Einsatz fossiler Brennstoffe reduzieren. Dafür hat EWE gemeinsam mit dem GeoForschungsZentrum Potsdam eine Potenzialanalyse erstellt. „Im nächsten Schritt werden wir eine weiterführende Machbarkeitsstudie beauftragen und prüfen, ob wir das Pilotprojekt umsetzen können“, erläutert Dr. Ulrich Müller. Geplant sei es, dass die Solarthermie-Anlage die CO2-Emissionen um jährlich 2.000 Tonnen reduziert und die Stadt der Nachhaltigkeit damit eine Vorreiterrolle in der Region einnehmen kann.

Meilensteine in der Entwicklung der Eberswalder Fernwärme im Überblick
1969 Übergabe der ersten fernwärmebeheizten Wohnung im Eberswalder Ortsteil Finow
1970 Inbetriebnahme einer Umformstation für den Wohnblock „Am Krankenhaus“
1973 Fertigstellung des Wohnkomplexes „Kopernikusring“ mit einer weiteren Umformstation
1976 Bau eines Ölheizwerks und eine Umformstation für das Wohngebiet „Leibnitz-Viertel“
1977 Inbetriebnahme einer Umformstation für das Wohngebiet „Max Reimann“
1978 Bau eines provisorischen Kohleheizwerkes für das neu entstandene Wohngebiet Nordend
1983 Errichtung des Heizwerkes Rosengrund als Ersatz für das 1976 erbaute Ölheizwerk im Rahmen der DDR-weit angelaufenen Energieträgerumstellung auf Braunkohle
1986 Das provisorische Heizwerk Nordend wird durch eine Erzeugungsanlage für Rohbraunkohle  ersetzt.
1991 Inbetriebnahme eines modernen, mit leichtem Heizöl befeuerten Heizwerks in Nordend und Aufbau dezentraler Wärmeerzeugungsanlagen ohne vorgelagertes Leitungssystem
1994 In den Bauhüllen der ehemaligen Umformstationen in Finow und im Brandenburgischen Viertel entstehen moderne, dem letzten Stand der Technik entsprechende Heizwerke – Umstellung von Dampfbetrieb auf Heißwasserversorgung mit Gas- und Ölkesseln.
1997 Inbetriebnahme von zwei BHKW in der Prignitzer Straße und somit erstmals Einspeisung selbsterzeugter Elektroenergie in das Stromnetz der Stadt.
2002 Bau eines dritten BHKW in der Neuen Straße in Eberswalde Nordend
2004 Errichtung eines Mini-BHKW im Heizwerk Fritz-Weineck-Straße
2013 Remotorisierung des BHKW in der Prignitzer Straße mit Umstellung auf Bioerdgas
2014 Bau eines Mini-BHKW für die Eigenstromerzeugung in den Heizwerken Prignitzer Straße und Neue Straße in Eberswalde Nordend
2015 Remotorisierung des BHKW in der Neuen Straße in Eberswalde Nordend

Ansprechpartner
Foto von Pressesprecherin Nadine Auras
Nadine Auras Pressesprecherin

+49-3341-382-103 nadine.auras@ewe.de

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