Die Transformation der Wärmeversorgung in Erkner ist einen großen Schritt weiter: Heute hat die EWE-Tochter TEWE das neue Wärmeerzeugungssystem im Heizhaus Erkner Mitte in Betrieb genommen. Nach nur etwas mehr als einem Jahr Bauzeit liefert die Kombination aus Großwärmepumpen und Biomethan-Blockheizkraftwerk nun klimafreundliche Fernwärme – pünktlich zum Start der Heizperiode 2025/26.
„Mit der nun vollständig in Betrieb genommenen Anlagentechnik setzen wir unser Ziel in die Tat um, die Fernwärmeversorgung in Erkner effizienter, klimafreundlicher und zukunftssicher zu gestalten“, erklärt Andreas Saadhoff, TEWE-Geschäftsführer. „Wir freuen uns, dass wir nun gemeinsam mit der Stadt und unseren Kundinnen und Kunden die Betriebsphase gestartet haben und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.“
Klimaschutz vor Ort – Nutzen für die Menschen in Erkner
Die neue grüne Fernwärmeversorgung bedeutet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch spürbaren Nutzen für die Menschen in Erkner. Wohnhäuser, Schulen, Kitas und öffentliche Einrichtungen werden nun zuverlässig mit klimafreundlicher Wärme versorgt, unabhängig von fossilen Energien und internationalen Märkten. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur Versorgungssicherheit und macht die Stadt fit für die Energiewende.
Technik für maximale Effizienz
Das neue Erzeugungssystem verbindet ein Biomethan-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit zwei Großwärmepumpen. Das BHKW erzeugt mit 360 Kilowatt elektrischer und 400 Kilowatt thermischer Leistung gleichzeitig Strom und Wärme. Der vor Ort erzeugte Grünstrom treibt das Wärmepumpensystem mit 530 Kilowatt Leistung an.
Die Wärmepumpentechnik kombiniert eine Luft-Wasser- und eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, beide betrieben mit natürlichen Kältemitteln. Damit lässt sich Heizwasser bis auf 80 Grad Celsius erhitzen – versorgt aus Umweltwärme und einem Wärmespeicher. Die erwartete Jahresarbeitszahl (COP) liegt bei rund 3 bis 4.
Dank intelligenter Sektorenkopplung wird das Stromnetz nicht zusätzlich belastet. Im Winter unterstützt ein bestehender Erdgaskessel die Versorgung.
Versorgte Gebiete in Erkner
Die Leitungen führen vom Heizhaus Mitte in der Ernst-Thälmann-Straße in Richtung Stadtzentrum bis zum Bildungszentrum. Versorgt werden u. a. die Ernst-Thälmann-Straße und Friedrichstraße (inkl. Rathaus, Kino, Seepassagen), Teile der Beuststraße und der K.-Tietz-Straße (Ärztehaus), die Löcknitz-Schule, die ev. Kita Lange Straße, die Turnhalle Mitte sowie mehrere Stadtvillen am nördlichen Rand und Wohnhäuser entlang der Fürstenwalder Straße.
Auch ein Einfamilienhaus und die evangelische Kita am Kirchturm sind bereits angeschlossen. Aktuell wird zudem eine Seniorenresidenz neu integriert.
Wenn sich Gebäude in der Nähe der Fernwärmetrassen befinden – unabhängig von der Größe des Hauses – sind neue Anschlüsse grundsätzlich möglich. Eigentümerinnen und Eigentümer können sich an den TEWE-Kundenservice wenden (Tel. 03362 298 4000, office@tewe-energie.de).
Investition in die Zukunft
Rund 2,5 Millionen Euro hat TEWE in die neue Anlage investiert, davon rund 600.000 Euro aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze. Die Planung und Baubegleitung übernahm EWE als Gesellschafter der TEWE. Für die Umsetzung setzte das Unternehmen bewusst auf regionale Partner.
Ein Modell für die Wärmewende
„Erkner zeigt, wie die Wärmewende in der Fläche gelingen kann – technologieoffen, effizient und mit starken lokalen Partnern“, so Andreas Saadhoff. „Wir freuen uns, dass wir nun in die Betriebsphase starten können und gemeinsam mit der Stadt und unseren Kundinnen und Kunden einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“
Auch die beiden weiteren Energiezentralen in Erkner (Buchhorst und Flakensee), die noch mit Erdgas arbeiten, sollen schrittweise auf klimafreundliche Technik umgestellt werden. Konkrete Konzepte werden aktuell erarbeitet.
Zahlen, Daten, Fakten im Überblick:
- >50 % erneuerbar: Der Anteil grüner Energie im Fernwärmenetz Erkner Mitte steigt von null auf über 50 Prozent.
- 2,5 Mio. Euro Investition: Davon rund 600.000 Euro durch Bundesförderung für effiziente Wärmenetze.
- 530 kW Leistung: Zwei Großwärmepumpen mit umweltfreundlichem Kältemittel heizen künftig mit Umweltwärme.
- BHKW mit Biomethan: Das Blockheizkraftwerk erzeugt 360 kW Strom und 400 kW Wärme aus grünem Gas.
- Eigener Grünstrom: Die Wärmepumpen werden mit Strom aus dem eigenen BHKW betrieben – das entlastet das Stromnetz.
- Schrittweiser Umbau: Auch die zwei weiteren Energiezentralen in Erkner sollen auf klimafreundliche Technik umgestellt werden – Planung läuft.