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13.08.2021 - EWE AG

Wasserstoff: Landespolitiker besuchen EWE-Speicherstandort Rüdersdorf

Bündnisgrüne, SPD und CDU informieren sich über Speichertechnologien / Energiedienstleister gibt Einblick in Wasserstoffspeicherbau / EWE bereitet im Sommer und Herbst Aussolung der Wasserstoff-Testkaverne vor

Strausberg/Rüdersdorf, 13. August 2021. Nach dem Besuch Brandenburger SPD-Politiker machten heute die Bündnisgrünen Landtagsabgeordneten Ricarda Budke, Heiner Klemp und Clemens Rostock im Zuge ihrer regionalen Unternehmensbesuche Halt am Gasspeicherstandort von EWE in Rüdersdorf. Im September haben sich noch Vertreter der Brandenburger CDU-Fraktion angemeldet. Alle haben Interesse, sich mit EWE-Vertretern über Wasserstoff und seine Einsatz- und Speichermöglichkeiten auszutauschen. Der Gasspeicherstandort vom Energieunternehmen EWE in Rüdersdorf ist dafür ein idealer Ort. Dort entsteht gerade eine Testkaverne für die Wasserstoffspeicherung.

EWE-Wasserstoffbotschafter und Diplom-Ingenieur Paul Schneider informierte die Gäste über die ganze Bandbreite der Wasserstoffprojekte im Unternehmen. Zusammen mit Partnern aus Industrie und Forschung bildet EWE durch verschiedene Projekte die gesamte Wertschöpfungskette zur Erzeugung und zum Einsatz von grünem Wasserstoff ab. Sie reicht von der regenerativ erzeugten Energie über deren Einsatz zur Herstellung von grünem Wasserstoff mit Elektrolyseuren und den Wasserstoff-Transport bis hin zur Wasserstoff-Anwendung im Industrie- und Mobilitätssektor wie auch der Speicherung von Wasserstoff. Diese erprobt EWE bis 2023 in einer Testkaverne in Rüdersdorf.

„Eine leistungsfähige Infrastruktur für grünen Wasserstoff sehen wir als notwendige Voraussetzung für die Klimaneutralität. Wir unterstützen daher die Aktivitäten der Landesregierung und der Brandenburger Unternehmen zur Dekarbonisierung und freuen uns sehr, dass Unternehmen wie EWE die Energiezukunft auch hier in der Region vorantreiben und europaweit Vorreiterrollen einnehmen. Wichtig ist uns dabei auch, die Bevölkerung in der Region transparent zu informieren und einzubinden“, sagte Heiner Klemp, wirtschaftspolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, in Rüdersdorf. Paul Schneider verwies in diesem Kontext auf den politischen Handlungsbedarf: „Wir brauchen wirksame Anreize bei der Erzeugung und Anwendung, außerdem einen angemessenen regulatorischen Rahmen für die Netz- und Speicherinfrastruktur.“ Nur mit den passenden Rahmenbedingungen könne der zügige Markthochlauf einer grünen Wasserstoffwirtschaft erreicht werden. Außerdem sei der verstärkte Zubau erneuerbarer Energien unverzichtbar, damit die benötigten Mengen erneuerbaren Stroms zur Verfügung stehen. „Das bestärkt uns in unserem Bestreben, bei der Novellierung der Energiestrategie des Landes Brandenburg, die Ausbauziele der Erneuerbaren nach oben anzupassen“, ergänzt Clemens Rostock, energiepolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion.

Besonderes Interesse zeigten die Gäste an dem Bau des ersten Wasserstoff-Speichers. Im Frühjahr hatte EWE mit dem Einbau und der Zementierung von 160 Stahlrohren bis in 1.000 Meter Tiefe die Grundlage dafür gelegt, dass die hausgroße Testkaverne im Salzstock hergestellt werden kann. „In der Dimension des Salzstocks ist das winzig, sozusagen eine kleine Kirsche in einem riesigen Baum“, berichtete Paul Schneider. Die Steinsalzschicht unter dem Speichergelände beginnt in circa 600 Metern Tiefe und reicht bis zu 3.200 Meter unter die Erdoberfläche. Das Salz stammt aus einem Meer, das es in Rüdersdorf vor Compliance gab. Die Aushärtungszeit der Zementierung nutzt EWE für die Vorbereitung der Aussolung, also das Ausspülen des Steinsalzes, die Ende des Jahres beginnen soll.

In dem entstehenden unterirdischen Hohlraum will EWE im kommenden Jahr die sichere Speicherung von 100 Prozent Wasserstoff testen und nachweisen. Ziel des Forschungsprojektes mit dem Namen HyCAVmobil sei es, grünen, aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff in großen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar zu machen, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Die Erkenntnisse, die die hausgroße Forschungskaverne liefert, will EWE verwenden, um zukünftig unterirdische Kavernen mit dem 1.000-fachen Volumen für die großtechnische Wasserstoffspeicherung zu nutzen.

Bei dem Projekt kooperiert EWE mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme untersucht unter anderem die Qualität des Wasserstoffs nach der Entnahme aus der Kaverne und die verbauten Materialien. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro – vier Millionen davon sind EWE-eigene Mittel. Die restliche Summe erhalten EWE und das DLR im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie als Förderung vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Paul Schneider: „Für die Nachnutzung unserer Wasserstoff-Testkaverne sind wir bereits im Gespräch mit ENERTRAG, CEMEX und Sunfire. Das Konsortium plant in Rüdersdorf die Herstellung von synthetischem Kerosin aus Wasserstoff und Kohlendioxid und prüft, ob unsere Wasserstoffkaverne als Zwischenlagerstätte des grünen Wasserstoffes genutzt werden kann.“

Ansprechpartner
Foto von Pressesprecherin Nadine Auras
Nadine Auras Pressesprecherin

+49-3341-382-103 nadine.auras@ewe.de

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