Die Arbeitswelt verändert sich aktuell, im Großen wie im Kleinen. Klimawandel und Digitalisierung beschleunigen den Wandel der Arbeitswelt massiv. Dieser Strukturwandel betrifft Geschäftsmodelle, Produkte, Prozesse und Dienstleistungen aller Wirtschaftszweige. Vor allem jedoch die Belegschaften der einzelnen Unternehmen. Auch der deutlich spürbare demografische Wandel wird die Arbeitswelt in den nächsten Jahren maßgeblich prägen.
EWE als Teil der Allianz der Chancen
Die „Allianz der Chancen“ ist ein Zusammenschluss von rund 35 Unternehmen, die sich für Beschäftigungssicherung in Zeiten der Transformation einsetzen. Alle Beteiligten haben verstanden, dass die Arbeitswelt in der aktuellen Zeit vor vielen Herausforderungen steht.
Sprecherin der Allianz der Chancen für übergeordnete Themen:
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Dr. Ariane Reinhart, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit, Continental AG
Sprecherin Themenfeld „Transparenz über zukunftsrelevante Kompetenzen“:
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Andrea Euenheim, Chief Human Resources Officer und Arbeitsdirektorin, METRO AG
Sprecherin Themenfeld „Perspektiven der Beschäftigten“:
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Filiz Albrecht, Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin, Robert Bosch GmbH
Sprecherin Themenfeld „Brücken in neue Beschäftigung“:
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Birgit Bohle, Vorständin für Personal und Recht und Arbeitsdirektorin, Deutsche Telekom AG
Sprecher Themenfeld „Lebenslanges Lernen und Veränderungsbereitschaft“:
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Andreas Schmitz, Head of People & Culture und Arbeitsdirektor, Roche in Deutschland
Sprecher Themenfeld „Kooperationen und Allianzen“:
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Dr. Thomas Ogilvie, Personalvorstand und Arbeitsdirektor, Deutsche Post DHL Group
Sprecherin Themenfeld „Neue Ansätze und Methodiken“:
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Marion Rövekamp, Vorständin für Personal und Recht und Arbeitsdirektorin, EWE AG
Beschäftigte benötigen Sicherheit und Perspektiven, um sich dem Wandel zu stellen und sich gegebenenfalls beruflich zu verändern. Rahmenbedingungen an die neuen Herausforderungen an-zupassen und innovative Ansätze für eine neue Arbeitswelt zu entwickeln, dafür steht die Allianz der Chancen. Bereits zu Beginn bildet der Zusammenschluss eine breite Vielfalt an Branchen ab, darunter zum Beispiel Mobilität, Agrar, Gesundheit, Technologie und auch den Energiebereich.
EWE will von Beginn an mitgestalten
Kooperationen helfen, die eigene Position zu stärken“, sagt EWE-Personalvorständin Marion Rövekamp. „Gemeinsam können wir einfach mehr bewegen. Deshalb hat sich EWE der „Allianz der Chancen“ (AdC) angeschlossen. Im Austausch mit der neuen Bundesregierung zu sozial- und arbeitspolitischen Rahmenbedingungen will die AdC die Transformation der Arbeitsmärkte aktiv mitgestalten. Gelingen soll dies zusammen mit Industrie- und Dienstleistungsunternehmen aus ganz Deutschland, wie Continental, Roche, der Deutschen Telekom, Bosch, der Deutschen Bahn, Siemens, Bayer, Metro, der Deutsche Post DHL Group und EnBW.
Marion Rövekamp, Vorständin Personal und Recht
Digitalisierung und Klimawandelsind die großen Herausforderungen unserer Zeit. Die Wirtschaft braucht mehr denn je motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich lebenslang persönlich und fachlich weiterbilden. Diese Qualifizierungen müssen mit dem Berufsalltag vereinbar sein. Zugleich braucht es frühzeitige Transparenz, welche Kompetenzprofile künftig gefragt sind.
Bei dem Handlungsfeld „Neue Ansätze und Methodiken“ geht es vor allem darum, mit den Akteuren des Arbeitsmarktes – Politik, Verwaltung und Sozialpartnern – in den Austausch zu gehen, um noch gezielter zu interagieren. Firmen sollen passgenau gefördert werden, um anhand entsprechender Berufsprofile deutlich vorausschauender planen und ihre Mitarbeitenden für neue Tätigkeiten und Unternehmensbereiche qualifizieren zu können. Sprecherin dieses Themenfelds ist EWE-Personalvorständin Marion Rövekamp.
Transformations-Summit der Allianz
„Stell Dir vor, es ist Zukunft und jeder Mensch hat eine Chance“, ist das Motto, mit dem die Allianz der Chancen ihren Ansatz zusammenfasst. Erreicht werden soll diese auf die Arbeitswelt bezogene Chancenvielfalt im Zusammenspiel von Unternehmen, Politik, Institutionen, Verbänden, Gewerkschaften, Forschung und weiteren gesellschaftlichen Stakeholdern, wie die Sprecherin der Allianz, Continental-Vorständin Ariane Reinhart, bekräftigte. Um den Austausch und die Diskussion erster Lösungsansätze zur Transformation der Arbeit ging es entsprechend auch auf dem ersten Transformations-Summit des Zusammenschlusses, der mittlerweile 36 Unternehmen verschiedenster Branchen, darunter Bosch, Continental, Roche, Deutsche Post/DHL, Deutsche Telekom und natürlich EWE, umfasst.
Die „drei großen Ds“ bewegten die Teilnehmer
Rund 130 Teilnehmende tauschten sich am 28. März im Berliner Estrel Center in Workshops und Podiumsdiskussionen aus – auch der Kanzleramtschef und Minister für besondere Angelegenheiten, Wolfgang Schmidt, war mit einem Impulsvortrag dabei. Großen Raum in der allgemeinen Diskussion nahm der Einfluss der „drei großen Ds“ – Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung – und ihr Einfluss auf die Transformation der Arbeitswelt ein. In entsprechenden Workshops zu Themen wie Brücken in neue Beschäftigung, Ausbildung, Zuwanderung und Digitalisierung wurde über konkrete Zahlen und Lösungsansätze diskutiert, die dann im Plenum geteilt wurden. Im Verlauf folgten angeregte Podiumsdiskussionen mit Vertretern des Bildungs- und Arbeitsministeriums, Vorständen von in der Allianz vertretenen Unternehmen, sowie Repräsentanten von Gewerkschaften und Verbänden.
Zahlen untermauern die notwendige Transformation
Die jeweiligen Ansätze wurden mit Zahlen untermauert, wie zum Beispiel, dass bis 2030 aufgrund der Digitalisierung jeder Vierte in einen anderen Beruf wechseln bzw. neue Kompetenzen erwerben müsse und bis zu 47 Prozent der geleisteten Arbeitsstunden automatisiert werden könnten. Entsprechend besagt die McKinsey Net-Zero-Studie, dass sich bis zu 20 Prozent aller Arbeitsplätze aufgrund von Dekarbonisierung verändern werden. 822.000 Stellen sind laut der Agentur für Arbeit bereits heute nicht besetzt – eine Entwicklung, die sich laut dem Bundeinstitut für Berufsbildung im vergangenen Ausbildungsjahr auch schon in über 63.000 unbesetzten Ausbildungsplätzen niederschlägt.
Stärkung von Ausbildung und Entwicklung
Entsprechend lag ein wichtiger Diskussionsschwerpunkt auf einer Stärkung der Berufsausbildung. EWE-Personalvorständin Marion Rövekamp, die das Thema Ausbildung auch im Rahmen der Pressekonferenz am Nachmittag vertrat, sagte: „Die Wertschätzung einer Berufsausbildung im Vergleich zu einer akademischen Ausbildung muss in der Gesellschaft besser werden.“ Auch kompetenzbasierte Stellenausschreibungen und steuerliche Erleichterungen für Auszubildende sind im Verständnis der Allianz wichtig. In Hinblick auf Entwicklungsmöglichkeiten, die ebenfalls ausgebaut werden müssten, fragte Kanzleramtschef Schmidt im Rahmen seines Vortrags das Publikum: „Hätten Sie sich selbst mit 16 eingestellt?“
Transformation klappt nur gemeinsam
Einig waren sich alle Beteiligten, dass eine Aufgabe wie die Transformation der Arbeitswelt niemand allein schaffen kann. „Das ist vielmehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagte Marion Rövekamp im Rahmen eines Interviews. Passend dazu betonte Wolfgang Schmidt auf dem Summit, wie wichtig für Politik der Zugang zu betrieblicher Realität sei und dass auch das Kanzleramt gerade ein Transformationsteam einrichte.
Mit klaren Zielen für einen nachhaltigen Wandel
In einer eigenen Charta haben die Unternehmen der Allianz der Chancen ihre Anforderungen und Handlungsempfehlungen formuliert. Über eine Million Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden heute bereits durch die Unternehmen der Initiative repräsentiert. Weitere Partnerunternehmen sind willkommen. Die Unternehmen und Institutionen der Allianz wollen als Impulsgeber mit allen Akteuren des Arbeitsmarktes – Politik, Verwaltung und Sozialpartnern – pragmatische Lösungen erarbeiten und aktiv wie kooperativ die richtigen Rahmenbedingungen mitdefinieren. Beschäftigung soll nachhaltig gesichert und der vor allem durch Digitalisierung und Klimaschutz getriebene Wandel aktiv gestaltet werden.
Mehr Informationen zur Allianz der Chancen, allen teilnehmenden Unternehmen sowie zu Charta, Handlungsfeldern, Handlungsempfehlungen und konkreten Projekten vor Ort finden sich auf der Homepage des Zusammenschlusses.