Strausberg/Binz, 28. September 2018. Seit einigen Wochen versorgt der regionale Energiedienstleister EWE das Ostseebad Binz mit klimaschonender Wärme und Strom. Die Energie wird im neuen EWE-Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt. Am Freitag haben EWE-Generalbevollmächtigter Dr. Ulrich Müller und Karsten Schneider, Bürgermeister von Binz, die neue effiziente Energieerzeugungsanlage in der Proraer Chaussee offiziell in Betrieb genommen.
Das neue BHKW ersetzt eine 22 Jahre alte Stromerzeugungsanlage. Es wurde in einer eigens angefertigten Betonhaube aufgestellt und produziert nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig 1.560 kW Strom und 2.000 kW Wärme aus Erdgas. Das BHKW zeichnet sich durch einen sehr hohen elektrischen Wirkungsgrad von rund 40 Prozent aus. Insgesamt hat die Anlage einen Gesamtwirkungsgrad von 93 Prozent. Möglich wird dieser hohe Gesamtwirkungsgrad durch die Abgasauskühlung bis 80°C mit einem zweiten Abgaswärmetauscher.
Das anliegende Fernwärmenetz transportiert die erzeugte Wärmeenergie zu den 1.600 angeschlossenen Wohneinheiten, aber auch zu Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Der bei der Wärmeproduktion anfallende Strom wird ins Stromnetz der Insel Rügen eingespeist. Insgesamt erzeugt das BHKW jährlich an rund 9.900 MWh Strom und 12.800 MWh Wärme. Das entspricht einem Jahresstromverbrauch von 4.000 Haushalten und einem Jahreswärmeverbrauch von 3.200 Haushalten.
Der BHKW-Neubau ist eine weitere Investition des Energiedienstleisters EWE in eine zukunftsfähige Energieversorgung. „Die Erfahrungen aus ähnlichen Wärmeprojekten wie in Eberswalde, Fürstenwalde oder Sellin sind hier in Binz eingeflossen“, berichtet Dr. Ulrich Müller in Binz. Mit Unterstützung der Kollegen aus der EWE NETZ-Meisterei Bergen auf Rügen sind der Betrieb und die Inspektionen sowie der 24/7-Störungsdienst für die Energieanlage gewährleistet.
„Kraft-Wärme-Kopplung steht für die derzeit effizienteste Energieerzeugung. Durch diese Art der Stromproduktion spart die Anlage im Vergleich zum deutschen Strom-Mix rund 35 Prozent CO2 ein“, so Dr. Ulrich Müller. Hinzu kämen CO2-Einsparungen im Vergleich zur Wärmeerzeugung mit einem Erdgasheizkessel von 54 Prozent. Der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung ist für EWE ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Das Unternehmen modernisiert daher nach und nach seine Blockheizkraftwerke, um sie auf den technisch neuesten Stand zu bringen. „Die neue Anlage in Binz ist ein Beitrag von uns für eine moderne, klimaschonende Wärmeversorgung im Ostseebad Binz“, ergänzt Dr. Ulrich Müller und startet gemeinsam mit Bürgermeister Karsten Schneider den Motor des BHKW. „Ein sparsamer und nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen sind uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass EWE einen Beitrag für mehr Klimaschutz in Binz und damit auch für unsere Insel leistet“, so Karsten Schneider. Die neue EWE-Anlage zahle zudem auf das Klimaschutzkonzept des Landkreises Vorpommern-Rügen ein.
Für das neue BHKW hat EWE rund 1,5 Mio. Euro investiert. Die Baumaßnahme führten überwiegend ortsansässige Fachfirmen im Auftrag für EWE durch. „Als regionales Unternehmen ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, die regionale Wirtschaft einzubinden“, ergänzt Müller.
Technische Daten
Anlagenhersteller: GE Jenbacher GmbH
Errichtungsjahr : 2018
Motor: GE Jenbacher JMS 420 GS
Elektrische Leistung: 1.560 kW
Thermische Leistung: 2.000 kW
Betriebsstunden: 6.400 h jährlich
Brennstoff: Erdgas
Gesamtwirkungsgrad: 93 Prozent
CO2 Einsparungen: 54 Prozent
Investitionsvolumen: 1,5 Mio. EUR
Das BHKW spart rund 3.360 t/a bzw. 54 % Prozent CO2 im Vergleich zur Wärmeversorgung mit einem Erdgasheizkessel und zum deutschen Strom-Mix (Stromkennzeichnung 2014, gemäß § 42 EnWG von 2005, geändert 2011).
Übersicht Baufirmen
Jenbacher GmbH (Magdeburg)
Seilert und Flöter Bau GmbH (Sehlen)
Max Straube Industrierohrleitungsbau GmbH (Chemnitz)
BLS Energieplan GmbH (Greifswald)
Elektro-Anlagenbau GmbH (Neustrelitz)
Vermessungsbüro Krawutschke (Bergen/Rügen)
Benter – Siggelkow – Bauplanung GbR (Sassnitz)
Wärme und Strom für größtes Seebad der Ostseeinsel Rügen
Energiedienstleister EWE versorgt Binz mit Energie aus effizienter Kraft-Wärme-Kopplung / 54 Prozent CO2-Einsparung für mehr Klimaschutz / Investition: 1,5 Mio. Euro
Ansprechpartner
Nadine Auras
Pressesprecherin