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13.10.2020 - EWE AG

Helene-Lange-Preis geht an Oldenburger Wissenschaftlerin für Forschung zur Akzeptanz von Körper-Kameras

Frauen in der digitalen Welt: Dr. Marion Koelle, die an der Uni Oldenburg promoviert hat, erhält den mit 15.000 EURO dotierten Helene-Lange-Preis der EWE Stiftung für ihre Forschung zur sozialen Akzeptanz körpergetragener Kameras.

Wie kann faire Mensch-Maschine-Interaktion gelingen?

Die Spannung im Edith-Russ-Haus für Medienkunst war buchstäblich mit Händen zu greifen, als Marion Rövekamp, Vorstandsvorsitzende der EWE Stiftung, am 8. Oktober 2020 den Umschlag mit dem Namen der Preisträgerin öffnete. Kurz darauf dann die freudige Gewissheit: Dr. Marion Koelle erhält den in diesem Jahr neu aufgelegten Helene-Lange-Preis für Digitalisierungsforschung.

„Dr. Marion Koelle hat die Jury mit ihren Forschungen zur sozialen Akzeptanz körpergetragener Kameras überzeugt. Denn damit hat sie nicht nur technisch herausragende Ergebnisse im Fachbereich Informatik erzielt, sondern sich der wichtigen Frage gewidmet, wie es gelingen kann, eine Mensch-Maschine-Interaktion fair und respektvoll zu gestalten“, so Rövekamp bei der Preisübergabe.

Ein Thema, das auch in anderen Bereichen digitaler Technik immer wichtiger werde und zudem über den Erfolg oder Misserfolg eines Produktes oder einer Dienstleistung am Markt entscheiden könne, so Rövekamp, die im Hauptamt Vorständin für Personal und Recht bei der EWE AG ist, weiter.

Podium Helene Lange Preis
(V. li.:) EWE-Vorständin Marion Rövekamp übergibt den Helene-Lange-Preis an die Medieninfomatikerin Dr. Marion Koelle
Praxisbezug, der ethische Fragen miteinbezieht

Die siebenköpfige Jury hatte Dr. Marion Koelle aus insgesamt 19 Bewerbungen aus ganz Niedersachsen ausgewählt. Nominiert waren außerdem Dr. Eva Kern von der Leuphana Universität Lüneburg und Dr. Maria Rauschenberger von der Hochschule Emden-Leer.

Die Preisträgerin, die ihre Dissertation an der Uni Oldenburg geschrieben hat, forscht heute an der Universität des Saarlandes, einem der großen Standorte für Informatik in Deutschland und Europa. „Ich sehe mich als kreative Gestalterin, nur verwende ich Codes statt Pinsel“, erklärt Koelle ihre Arbeitsweise. „Ein ganzheitlicher Ansatz mit direktem Praxisbezug ist mir wichtig, der auch aktuelle ethische Fragestellungen miteinbezieht“, ordnet die Medieninfomatikerin ihre Arbeit weiter ein.

Susanne Boll, selbst Informatikprofessorin, Jurymitglied und Vorstand am OFFIS, das zusammen mit der Stadt Oldenburg Kooperationspartner für den Preis ist, ergänzt: „Die Forschungsgebiete der drei Nominierten erstrecken sich von der Untersuchung sozialer Akzeptanz digitaler Technik über die Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwäche bis hin zu einem ‚blauen Engel‘ für Software. Das zeigt, dass Digitalisierung nicht abgehoben ist, sondern durchaus interdisziplinär vernetzt und anwendungsorientiert sein kann.“

Preisgeld auch für Haushaltshilfe oder Babysitter gedacht

Petra Averbeck, Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg, ergänzt: „Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft haben es immer noch schwer, bei gleicher Leistung wie ihre männlichen Kollegen in Führungspositionen aufzusteigen. In ganz besonderer Weise gilt das für technische Arbeitsbereiche – dabei bieten sich gerade hier hervorragende Karriere- und Verdienstchancen, zunehmend auch in der Verwaltung.“

Zwei Drittel des Preisgeldes sind zur Unterstützung weiterführender Forschungen gedacht – dazu gehören auch die Finanzierung einer Haushaltshilfe oder eines Babysitters. Denn, dass betonten alle drei Nominierten – Zeit sei in der Wissenschaft ein äußerst knappes Gut.

Hintergrund
Der Helene-Lange-Preis ist zurück
2019 hat ihn die EWE STIFTUNG neu aufgelegt und um den Untertitel „Frauen in der digitalen Welt“ ergänzt. Ausgezeichnet werden junge (Nachwuchs-) Wissenschaftlerinnen, die sich um die Digitalisierungsforschung verdient gemacht haben. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.

Namensgeberin des Preises ist die in Oldenburg geborene Helene Lange (1848-1930). Sie gehörte zu den wichtigsten Wegbereiterinnen der Mädchen- und Frauenbildung in Deutschland.

Weitere Informationen zur Preisträgerin und zum Helene-Lange-Preis gibt es unter www.helene-lange-preis.de

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