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13.06.2013 - EWE AG

Brinker: „Energiewende kann kostengünstiger werden“

EWE bringt Vorschläge für Reform des Energiemarktes ein

Oldenburg, 13. Juni 2013. Mehr Spielraum zur besseren Netzauslastung, eine gerechtere Verteilung der Kosten und eine klare Verpflichtung zur Direktvermarktung von Strom aus neuen erneuerbaren Energien-Anlagen – mit diesen Forderungen sprach sich Dr. Werner Brinker, Vorstandsvorsitzender des regionalen Energieversorgers EWE AG (Oldenburg), für eine Reform des Energiemarktes in Deutschland aus: „Wir könnten einen großen Teil des Netzausbaus vermeiden, wenn Netzbetreiber in kritischen Situationen fünf Prozent der Jahreseinspeisung von EEG-Anlagen ferngesteuert reduzieren dürften“, erläutert Brinker. Nach Berechnungen von EWE ließe sich an den Netzanschlüssen auf diese Weise fast doppelt so viel Leistung vorhalten. Für die letzten fünf Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien solle daher ein intelligentes Erzeugungsmanagement ermöglicht werden – ohne Verpflichtung zum Netzausbau. „So könnte das wirtschaftliche und zunehmend auch zeitliche Problem des Netzausbaus in Deutschland wirksam entschärft werden“, so Brinker.

Brinker fordert darüber hinaus, auch die Kosten für den notwendigen Netzausbau ausgewogener zu verteilen: „Die meisten Investitionen ins Netz sind notwendig für Kunden, die sowohl Energie beziehen, als auch ihre dezentral erzeugte Energie einspeisen. Deshalb ist es nicht angemessen, diese Investitionskosten lediglich auf den Verbrauch umzulegen“, stellte Brinker klar, „vielmehr müssen auch dezentrale Stromerzeuger über einen Grundpreis angemessen an der Netzfinanzierung beteiligt werden“.

Verpflichtende Direktvermarktung für alle Neuanlagen
Dringend überarbeitet werden müsse zudem das derzeit geltende Modell fester Einspeisevergütungen für Strom aus regenerativen Quellen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): „Betreiber von Neuanlagen sollten dazu verpflichtet werden, ihren Strom direkt über die Börse zu vermarkten“, forderte Brinker. Übergangsweise sei jedoch noch eine ergänzende Förderung notwendig. Zudem müsse eine Regelung gefunden werden, um erforderliche Investitionen in konventionelle Kraftwerke zu sichern, die die schwankenden Einspeisemengen aus Windenergie- und PV-Anlagen ausgleichen könnten, so Brinker weiter. „Dazu muss nicht nur das Erzeugen, sondern auch das Vorhalten gesicherter Leistung künftig angemessen entlohnt werden“. Solche Regelungen zur Sicherung einer ausreichenden Kraftwerksreserve, auch Kapazitätsmechanismen genannt, müssten technikneutral sein und sowohl für bestehende, als auch neue konventionelle Kraftwerke gelten. Besonders berücksichtigt werden sollten dabei jedoch flexibel steuerbare Anlagen, da „ihnen für den Ausgleich der schwankenden Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien eine besondere Bedeutung zukommt“.

Diskussion "Das Streben nach Eigenversorgung"

Beim bdew-Kongress am 13. Juni diskutierte Dr. Brinker mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik im Panel "Das Streben nach Eigenversorgnug" darüber, was echte Eigenversorgung aus erneuerbaren Energien ausmacht, wie sich der Trend entwickelt und was das für Energiemärkte und Netzstabilität bedeutet.

Auch hier steht die Herausforderung im Mittelpunkt, die Erzeuger von Ökostrom stärker in Management und Finanzierung der Netze einzubinden.

Brinker: „Energiewende kann kostengünstiger werden“ (pdf, 148 KB)
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Ansprechpartner
Foto vom Pressesprecher Christian Blömer Christian Blömer Leiter Konzernkommunikation & Marke, Konzernsprecher

Tel: +49-441-4805-1800 E-Mail: christian.bloemer@ewe.de